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Lyrische Grenzgänge: Spurensuche zu Wasser und zu Lande. (DL) Heinrich Detering hat sich mehrfach einen Namen gemacht: Als Germanistikprofessor und Mitherausgeber der neuen Thomas-Mann-Ausgabe, als Verfasser literaturkritischer Essays und auch als Autor, speziell von Lyrik. Dies ist der fünfte Gedichtband von ihm, der bei Wallstein erschienen ist. Und wie in den vorhergehenden thematisiert er die Beziehung des Menschen zur Natur und seiner Geschichte. Das Element Wasser spielt eine besondere Rolle, aber auch die Welt unter Wasser. Es sind keine Naturgedichte im engeren Sinne, vielfach bringt der Autor die in die Natur eingeschriebene Geschichte oder ihre Metamorphosen zur Sprache. In Erzählgedichten, verknappten Wahrnehmungsminiaturen und Gedankenlyrik geht er biographischen Spuren nach. Er zitiert dabei direkt oder indirekt allerlei, etwa Märchen, die Bibel oder weitere Gedichte. Er stellt sie in einen anderen Kontext, was nicht immer gelingt oder adäquat ist, wenn er etwa die Todesfuge als Blaupause verwendet oder Hölderlin, Rilke und Kafka zitiert. Am besten gelingen ihm die einfachen, unprätentiösen, sehr stimmungsvollen Gedichte. Selbstverständlich und unaufdringlich verwendet er auch immer wieder den Reim und rhythmische Muster. Selbst den streng gebauten Texten wohnt eine große Leichtigkeit inne. Bibliotheken, die die Nische Lyrik noch bedienen, und lyrikhungrigen LeserInnen gerne empfohlen.

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