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Zweigstelle: Klagenfurt	Signatur: D1.2 Lans	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:	Barcode: 30108925	Interessenkreis:

Huckleberry Finn trifft auf Country Noir und Splatter - Abenteuer vom Feinsten, sehr roh angerichtet. (DR) May Linn ist die jugendliche Schönheit des kleinen Ortes am Sabine River in Texas und sie träumt von Hollywood. Als sie tot aus dem Fluss gezogen wird, beschließen ihre Freunde, zumindest ihre Asche an den Sehnsuchtsort zu bringen - und damit selbst diesem Kaff zu entkommen, einem Sumpf aus Verkommenheit, Niedertracht, Rassismus und roher Gewalt. Mit der Beute eines Banküberfalls im Gepäck schippert das jugendliche Trio - die Erzählerin Sue Ellen, ihre schwarze Freundin Jinx und der schöne Terry, der angeblich schwul ist - und Sue Ellens Mutter, die für einen Moment aus ihrer Laudanum-Dauerdröhnung erwacht ist, auf einem Floß den Fluss hinunter. Auf ihren Fersen: gierige Verwandte der Toten, ein korrupter Sheriff und der sagenumwobene Kopfgeldjäger Skunk. Das klingt ein bisschen nach Huckleberry Finn und sehr nach einer abenteuerlichen Reisegeschichte. Und das ist es auch, aber angereichert mit einem Monster, das aus einem Horrorfilm, und einer Hexe, die aus Grimms Märchen kommen könnte, verrührt mit viel Alkohol und Blut. Die Tante und die Gemeinde, der Twains Held Mitte des 19. Jahrhunderts entflieht, muten im Vergleich zu jener Hölle, der Sue Ellen und ihre Freunde in den 1930er Jahren entkommen wollen, an wie ein Paradies. Dem entspricht die Erzählhaltung und Sprache der 16-jährigen Ich-Erzählerin: Abgebrüht, direkt, derb und immer einen haarsträubenden Vergleich an der Hand. Hier spricht eine, die nichts zu verlieren hat - und das weiß. Und am Ende gewinnt. Das ist haarsträubend und umwerfend, dazu unterhaltsam, zumindest für LeserInnen, die es gern schwarz haben. Denn die Gewässer, auf denen Lansdales Figuren ihre Irrfahrten absolvieren müssen, sind sehr, sehr dunkel.

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